17.07.2019 - Schwäbische Zeitung - Roland Ray
ASB will zwei neue Rettungswachen bauen
2018 konnte wieder ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet werden
2018 ist für den Arbeiter-Samariter-Bund, Region Oberschwaben Nord (ASB), ein Jahr der Konsolidierung gewesen. Das hat die Vorsitzende Diana Seichter-Mäckle bei der Mitgliederversammlung am Freitag betont. Nach zwei Jahren mit Verlusten konnte wieder ein positives Betriebsergebnis erwirtschaftet werden.
Der Schatzmeister Jürgen Rohmer erläuterte den Geschäftsbericht. Rund 8,8 Millionen Euro hat der ASB im vergangenen Jahr Umsatz gemacht, vor allem aus Pflegeleistungen (4,84 Millionen), dem Rettungsdienst und Krankentransporten (2,65 Millionen) sowie für Fahrdienste (533 000 Euro). Dem standen rund 8,5 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber; größter Block waren hier die Personalkosten in Höhe von 5,16 Millionen. Unterm Strich schloss das Jahr 2018 mit einem Betriebsergebnis von knapp 249 000 Euro.
"Das hat uns gutgetan", resümierte der Geschäftsführer Markus Eckhardt. Er nannte beeindruckende Zahlen zur Arbeit des Vereins. In den Pflegeeinrichtungen des ASB im Landkreis Biberach wurden vergangenes Jahr rund rund 35 400 vollstationäre und 6750 teilstationäre Belegtage gezählt. 21 000mal wurden hilfebedürftige Menschen ambulant versorgt. Der Rettungsdienst rückte 1854mal aus, dazu kamen 1750 Notarzteinsätze. 2064 Krankentransporte und 31 000 Fahrdienste stehen zu Buche. Der Dienst "Essen auf Rädern" teilte fast 33 000 Mahlzeiten aus, den Hausnotruf nutzten 140 Kunden. 1451 Personen wurden in Erster Hilfe geschult. Bei sieben Veranstaltungen übernahm der ASB den Sanitätsdienst.
Mitgliederzahl ist rückläufig
Die Mitgliederzahl ist 2018 um rund 140 auf 4819 gesunken. Sie ist seit Jahren rückläufig, nicht nur im Kreis Biberach, berichtete Markus Eckhardt. "Wir hoffen, dass das nicht kontinuierlich so weitergeht." Ein weiterer Wermutstropfen sei, dass es im vergangenen Jahr nicht gelang, ausreichend Menschen zu gewinnen, die beim ASB ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren oder sich über den Bundesfreiwilligendienst engagieren. Man habe das aber kompensieren können. 249 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt der ASB Orsenhausen-Biberach. Viel Energie wird aktuell aufgewendet, um dem neuen Rettungsdienstgesetz, das am 1. Januar 2021 in Kraft tritt, zu genügen. 20 Rettungsassistenten auf Planstellen müssen dann höher qualifiziert sein; sie werden Notfallsanitäter, die Patienten zum Beispiel auch Medikamente verabreichen dürfen; bisher darf das nur der Notarzt.
"Wir stecken mitten in diesem Qualifizierungsprozess", berichtete Markus Eckhardt. Regelmäßig müssten dazu Mitarbeiter im Rettungsdienst die Schulbank drücken und die Kolleginnen und Kollegen dies im Tagesbetrieb auffangen. Die gute Nachricht: "Wir sind voll im Plan und werden 2019 fertig, dann liegt dieser Kraftakt hinter uns." Zusätzlich bildet der ASB derzeit fünf Azubis zu Notfallsanitätern aus.
Standort an der Hauptstraße
Standen zuletzt Investitionen in die Pflegeeinrichtungen im Fokus, so gilt das Hauptaugenmerk jetzt den Rettungswachen. "Wir wollen noch dieses Jahr in Orsenhausen ein Grundstück an der Hauptstraße erwerben, um dort zügig eine neue Wache zu bauen", berichtete Markus Eckhardt. Die alte - von 1974 - ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit und nicht mehr erweiterbar. Von einem künftigen Standort an der Hauptstraße versprechen sich die Verantwortlichen zudem schnellere Ausrückzeiten; vom jetzigen Standort müssen die Helfer zunächst jedes Mal ein Wohngebiet passieren, in dem Kindergarten, Schule und
Gemeindezentrum liegen.